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RheindorfBaustellenampel Leverkusener quält Autofahrer

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Wupperstraße Bauarbeiten  Bild: Ralf Krieger

Bis Dezember soll auf der Wupperstraße gebaut werden.

Straßen NRW will aber die Ampelschaltung nochmal überprüfen.

Offensichtlich hielt Straßen NRW es für nötig, an der Baustellenampel auf der Wupperstraße ein Warnschild aufzustellen: „Achtung längere rote Ampelphase“. Übertrieben war das nicht. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat eine Baustelle eingerichtet, der Autoverkehr kann nur einspurig laufen. Die zum Teil durch Unfälle verbogenen Leitplanken werden erneuert, der Asphalt auf der Wupperstraße und auf der Brücke soll ausgetauscht werden, auch auf dem Radweg. Die Baustelle – und damit die Ampel – soll bis in den Dezember bleiben. Die Rotphase der Ampel dauerte am Dienstag tatsächlich über drei Minuten, das ist außergewöhnlich, aber wohl notwendig, weil die Baustelle etwa 500 Metern lang ist. Lange hält die Rotphase an, nur kurz schaltet die Ampel auf Grün: für 15 Sekunden. In der Zeit kommen zu wenige wartende Autos in Bewegung, sodass die Schlange am Dienstag immer länger wurde.

Wupperstraße Bauarbeiten  Bild: Ralf Krieger

Wupperstraße Bauarbeiten Bild: Ralf Krieger

Straßen NRW will nachbessern, jedenfalls noch einmal nach den Ampelphasen schauen. Das hat auch die Stadt Leverkusen vom Landesbetrieb gefordert. Besser ist aber wohl, wenn möglichst viele Autofahrer einen anderen Weg nehmen. Darauf spekuliert auch Straßen NRW. Ein Sprecher sagt, am ersten Tag sei es bei einer Baustelle, wie dieser, immer schwierig. Die Leute suchten sich dann aber andere Wege.

Am Dienstag bildete sich über den ganzen Tag ein hunderte Meter langer Autostau aus Rheindorf in Richtung Bürrig oder Wiesdorf. Ein Busfahrer sagte, er habe am Morgen 90 Minuten in der Autoschlange gestanden, bei seiner zweiten Durchfahrt am späten Mittag fuhr er auch eine lange Verspätung ein, sagte er durchs offene Fenster.

Wupperstraße Bauarbeiten  Bild: Ralf Krieger

Wupperstraße: Ein Krankenwagen überholt mit Blaulicht.

Busfahrer nehmen solche Staus gelassen, sie befinden sich ja schon an ihrem Arbeitsplatz und können nicht zu spät kommen, anders als die Fahrgäste oder viele Autofahrer. Der Fahrer eines privaten Krankenwagens, der einen Patienten aus einer Praxis ins Krankenhaus fuhr, konnte mit Blaulicht zwar an der Schlange vorbeifahren, an der Ampel musste aber auch er auf Grün warten, um nicht in den Gegenverkehr zu fahren.

Die Brücke und die scharfe Kurve haben eine seltsame Geschichte

Die Brücke und die Wupperstraße haben eine besondere Geschichte, aus der die ungewöhnlich scharfe Kurve gleich hinter der Brücke resultiert. Bei der Planung des Westrings ging man davon aus, die Straße als Rheindorfer Ortsumgehung hinter der Brücke geradeaus durch die Felder der Wupperaue zur Solinger Straße durchzuziehen. Die Umgehungsstraße sollte etwa gegenüber der Einfahrt zum S-Bahn-Parkplatz in die Solinger Straße münden. Die Planer hatten ihre Rechnung allerdings ohne einen Rheindorfer Bauern gemacht. Der verkaufte sein Land nicht. Die Brücke war aber schon gebaut, als die Verhandlungen scheiterten. Man war gezwungen, die Landstraße hinter der Brücke in einer scharfen 90-Grad-Linkskurve nach Rheindorf-Süd zu führen, so wie sie heute verläuft.

An der Kurve haben sich viele Autofahrer verschätzt, dort liegen oft die Karosserie-Teile der Autos, die die Kurve nicht bekommen haben. Ein Unfallbrennpunkt ist die Kurve aber nicht.

Beim Bau der Wupperbrücke haben die Planer zudem offenbar nicht an den Radweg gedacht, weshalb man von der ursprünglich vierspurig geplanten Brücke eine Spur abtrennen musste, um Radfahrern und Fußgängern wenigstens den schmalen Streifen auf der östlichen Brückenseite anbieten zu können.

Alleine Radfahrer genossen am Dienstag die freie Fahrt, denn der Radweg war frei.